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Pisa 22.-23. Sept.

  • Autorenbild: Alexander Ringel
    Alexander Ringel
  • 26. Sept. 2020
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Okt. 2020

Anders als auf der Hinfahrt ging es diesmal von Olbia nach Livorno, der Hafenstadt nahe Pisa. Die Überfahrt am Tage war wieder sehr ruhig und hatte anfangs wegen des schönen Wetters sogar etwas Kreuzfahrtfeeling, doch irgendwann fehlte doch die Bequemlichkeit und etwas Komfort. Leider war die Fähre der Grimaldis (Hinfahrt war Moby-Lines) nicht so gut. Die Fähre fuhr zwar pünktlich ab, sollte um 19h ankommen, doch tatsächlich verließen wir erst um 20:15h mit dem Auto die Fähre. Coronabedingt war auch auf dieser Fähre ziemlich viel eingeschränkt und wir waren froh, endlich wieder an Land zu sein.


Die Fahrt nach Pisa dauerte zwar nur 30 Minuten, stresste aber dennoch, denn so oft fahre ich nachts nicht durch fremde italienische Städte. Das Hotel hatten wir erst kurz vor der Ankunft vom Schiff aus Online gebucht. Das letzte Zimmer in diesem Hotel - so hieß es. Das Zimmer war mit 75€ günstig, für die Lage mitten in der Innenstadt und wir hatten ein etwas mulmiges Gefühl, was wir für das Geld als 'letztes' Zimmer erwarten dürfen. Nun ja, als wir am Hotel ankamen, war der hauseigene Parkplatz schon besetzt. Paul-Hans bekam eine Anfahrtsbeschreibung zum nahegelegenen öffentlichen Parkhaus. Wieder etwas grummeln im Bauch... wir wollten nur kleines Übernachtungsgepäck aus dem Auto mitnehmen und den Rest dort belassen - in einem öffentlichen italienischen Parkhaus?! Gut, dass wir so gar keine Vorurteile haben ;-) denn Italien hat überall Videoüberwachung, vorbildliche Zugangskontrollen und Zugangssperren in Parkhäusern - zumindest in diesem.

Wir kamen also dann weitere 15 Minuten später im Hotel und in unserem Zimmer an. Wir betraten das Zimmer... und ich habe sofort mein Handy aus der Tasche gezogen und meine Buchungsbestätigung und vor allem den Zimmerpreis kontrolliert: 75€!!! für eine großzüge Suit - das LETZTE ZIMMER im Hotel Bologna - was für eine Freude

Am nächsten Morgen widerstanden wir der Versuchung, unseren Aufenthalt in diesem Zimmer zu verlängern, denn das Wetter war nun nicht mehr so schön und die Heimat rief.

Wir checkten schnell aus, um noch ein paar Stunden mit einem Stadtrundgang zu verbringen und alte Erinnerungen an Pisa aufzufrischen.

Schon im 11. Jahrhundert gelang es den Bürgern, Kaufleuten und Seefahrern von Pisa, die Stadt zu einer unabhängigen Komune zu machen, die für drei Jahrhunderte zu den sogenannten sogenannten "Seefahrerrepubliken" Italiens (neben Genua, Amalfi und Venedig) gehörte. Nach der erfolgreichen Teilnahme der Pisaner am ersten Kreuzzug, der 1099 mit der Eroberung Jerusalems endete, erlangten sie viele Handelsvorteile und besaßen bald Banken, Konsuln, Lager und Privilegien aller Art in vielen Häfen des Mittelmeeres. Vor allem mit Genua war Pisa häufig im Krieg, um Handelswege und strategisch wichtige Territorien im Mittelmeer unter seine Herrschaft zu bringen. Auf dem Land dagegen stand Pisa in ebenfalls häufig kriegerischer Konkurrenz mit den toskanischen Nachbarrepubliken Lucca, Florenz und Siena. Schließlich verlor Pisa im Jahr 1406 seine Unabhängigkeit an Florenz, das nach und nach fast die gesamte Toskana unter seine Herrschaft nahm.


In den darauf folgenden Jahrhunderten, zuerst unter der Herrschaft der Medici aus Florenz und später als Teil desGroßherzogtums Toskana verlor Pisa seine ehemalige Macht und Bedeutung, auch wenn die Universität der Stadt, die schon 1343 gegründet worden war und die zu den berühmtesten und renomiertesten von Europa zählte, ihre Bedeutung behielt - bis heute. Der berühmteste Sohn der Stadt ist Galileo Galilei. (https://www.reise-nach-italien.de/pisa.html)

Wir mussten zuerst den Arno überqueren und standen schon bald vor dem ersten Kleinod, leider geschlossen Santa Maria della Spina: ein gotisches Juwel. Sie wurde zwischen 1230 und 1323 gebaut und liegt am Ufer des Arno. Ursprünglich lag sie noch näher am Fluss, wurde aber 1871 etwas höher und zurückversetzt, um sie vor den häufigen Überschwemmungen des Arno zu schützen. Die Kirche wurde gebaut, um eine angebliche Dorne der Christuskrone zu beherbergen (daher auch ihr Name), die ein Pisaner Händler aus Palästina mitgebracht hatte.

Dann ging es durch die Altstadtgassen zum Piazza dei Miracoli


Das Highlight ist ist in Pisa natürlich der Piazza dei Miracoli, mit der Stadtmauer, dem Dom und so einem Turm der schief steht:

Der Domplatz wird auch Piazza dei Miracoli ("Platz der Wunder") genannt. Der Dichter Gabriele D'Annunzio gab ihm seinen Namen: Er nannte ihn "Prato dei Miracoli" (Wiese der Wunder), als er ihn von oben aus einem Flugzeug betrachtete. Der Grund dafür ist die Schönheit der Gebäude aus Marmor, die sich inmitten eines grünen Rasens präsentieren. Der Platz liegt in der nördlichen Zone der Stadt, die einst einen Friedhof und eine urchristliche Kathedrale beherbergte. Im Gegensatz zu anderen Städten ist Pisas Domplatz nicht innerhalb, nicht einmal innerhalb des historischen Stadtzentrums gelegen.

Der Dom wurde als erstes erbaut, danach folgte das Baptisterium und schließlich der Schiefe Turm, der berühmte Turm Pisas. Zwei Seiten des Platzes, die die nördlichen und westlichen Teile repräsentieren, sind von Mauern aus dem Jahre 1154 umschlossen. (mehr dazu..)


Dr berühmteste Gelehrte der Stadt:


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Galileo Galilei - das Standbild hätte eigentlich ein schöneres Umfeld verdient


dann noch ein schöner Platz: Piazza dei Cavalieri und kleine wunderbare Fundstücke auf dem Weg durch die Stadt... bis zu unserem Parkhaus an der Sant'Anotonio Abarte und Keith Haring. Schöne Stadt, hoffentlich noch mal vertieft und besserem Wetter - ABER ein nich zu verachtender Vorteil dieses mal: Die Stadt war an diesem Morgen quasi touristenfrei, keine Asiaten, keine Amerikaner, nur zwei Deutsche und andere kleine italienische Minigrüppchen.


Von hier aus ging es zurück auf Anfang: Weil am Rhein, gleiches Hotel wie auf der Hinfahrt - nur diesmal ohne Museumstour... und dann waren wir auch schon wieder zuhause.


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