12.Oktober 25 - Bretonische Pfarrbezirke, Tal der Heiligen, Rosa Granitküste
- Alexander Ringel
- 12. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Heute morgen hatten wir uns letztes Frühstück „bei den Hühnern“

und sind vom Südwesten in den Norden der Bretagne gefahren mit einigen Zwischenstopps.

Auf dem Programm standen die Pfarrbezirke, eine Eigenart in der Bretagne:
Die sogenannten Pfarrbezirke (Enclos paroissiaux) sind ein architektonisches und religiöses Unikum der Bretagne, insbesondere im Département Finistère. Sie entstanden hauptsächlich im 16. und 17. Jahrhundert, einer Zeit des großen Wohlstands in der Region durch den blühenden Handel mit Leinen und Hanf. Die wohlhabenden Gemeinden wetteiferten miteinander, um die prächtigsten und reichst ausgestatteten Anlagen zu errichten, was die bretonische Renaissanceprägte. Ein typischer Pfarrbezirk ist von einer Umfassungsmauer umgeben und vereint mehrere markante Elemente: ein monumentales Triumphtor als Eingang, die Pfarrkirche, ein Beinhaus (Ossuaire), in dem Gebeine früher Bestatteter Platz für neue machten, und einen figurenreichen Kalvarienberg (Calvaire), der die biblische Passionsgeschichte darstellt. Diese Bauwerke dienten nicht nur der Gottesverehrung, sondern auch als Demonstration des gemeinschaftlichen Reichtums und der tiefen religiösen Inbrunst, oft verbunden mit Elementen der Gegenreformation. Sie sind heute von unschätzbarem historischem und kulturellem Wert und gelten als eine Art "Bibel der Armen", die durch ihre lebendigen steinernen Szenen die Glaubensinhalte vermittelte.

Hier war der Lettner im Inneren aus dem 16.Jh. besonders sehenswert
Es gibt einige Duzend Pfarrbezirke in der Bretagne, alle mit eigenen Besonderheiten.
Das nächste Ziel: Das Tal der Heiligen (Vallée des Saints) in Carnoët, Bretagne, ist ein monumentales Kunstprojekt, das 2008 ins Leben gerufen wurde, um eine Art „bretonische Osterinsel“ zu schaffen. Auf dem Hügel Quénéquillec werden riesige, zwischen drei und sieben Meter hohe Statuen aus bretonischem Granit errichtet, die die zahlreichen bretonischen Heiligen ehren sollen, von denen viele nur volkstümlich verehrt werden. Ziel ist die Aufstellung von 1000 dieser kolossalen Skulpturen. Dieses kulturelle und spirituelle Vorhaben, das Kunst und Geschichte vereint und von verschiedenen Bildhauern umgesetzt wird, ist ein wachsendes Freilichtmuseum, das die reiche bretonische Identität feiert und eine bedeutende touristische und wirtschaftliche Rolle für die Region spielt, da es jährlich Tausende Besucher anzieht.
Der Ausblick vom Hügel ist gigantisch:
Auf dem Weg zum Skulpturen-Feld liegt dann noch die einsame Kirche, das ganze hat schon etwas von einem ganz besonderen Kraftort:

Anschließend fuhren wir noch ca eine Stunde zu unserer letzten Unterkunft auf dieser „France Naturell Reise“.
Ein Gästehaus am Fluss mit wiederum wunderbaren Gastgebern:

Nach der Ankunft gab es direkt einen Aperitif und ein kleines Picknick mit den anderen France Naturell Gästen, die wir wiederum auch nur an diesem Ort sehen. Alles toll organisiert und sehr bereichernd.
















































































































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