Di 11.März 25, Nächster Zwischenstopp Teneriffa
- Alexander Ringel
- 12. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. März
Die Nacht war laut, Karnevalfeier bzw die weiße Nacht dauerte bis in die Morgenstunden. Mitfeiern wäre wahrscheinlich die bessere Option gewesen.
Heute morgen reichte die Zeit für einen weiteren kleinen Rundgang durch San Sebastián:
Die Kirche Nuestra Señora de la Asunción in San Sebastián, La Gomera, ist ein historisches Juwel. Ihre Ursprünge reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück, als Hernán Peraza „El Viejo“ eine einfache Kapelle errichten ließ. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrfach umgebaut und erweitert, was ihre heutige dreischiffige Struktur erklärt.
Besondere Bedeutung erlangte die Kirche durch Christoph Kolumbus, der hier vor seinen Amerikareisen betete. Auch die Konquistadoren Cortés und Pizarro besuchten das Gotteshaus.
Die Ausstattung der Kirche ist bemerkenswert. Zu den Highlights zählen kunstvolle Schnitzereien, prunkvolle Altäre und ein großes Wandbild, das eine Seeschlacht von 1743 darstellt. Ebenso ist die Christusstatue und der Altar zu nennen, die von dem Kanarischen Bildhauer und Maler Luján Pérez stammen.
Um 10:45 Uhr hieß es Leinen los und Abfahrt gen Teneriffa.
Ein schöner sonniger und entspannter Tag erwartete und, wenig Wellen aber noch genug Wind, um ordentlich zurück zum Ausgangspunkt unserer Reise zu segeln.
Unser seglerisches Problem diese Woche ist der jahreszeitlich ungewöhnliche Sturm nordwestlich der Kanaren. Wir segeln deshalb nur im Windschatten von Teneriffa / Gomera, um den Sturm zu entgehen. Das hat zur Konsequenz, dass unsere Routenauswahl für die ganze Woche eingeschränkt ist.
Heute lagen auf unserer Route die Wale, denn die See war glatt genug, um sie zu sehen.
Statt Walen begegneten wir einer Familie verspielter Tümmler, die unser Schiff eine Weile begleiten. Die Delfine hatten offensichtlich ihren Spaß in unserer Bugwelle und wir hatten Spaß an ihrem Treiben.
Auf Teneriffa angekommen hatten wir dann doch noch etwas Stress beim Anlegen. Nachdem den ganzen Tag der Wind recht stetig blies, drückte uns eine Windbö genau während unseres Anlegemanöverd an ein anderes Boot und verursachte dort einen Schaden. Der belgische Eigner des geschädigten Schiffs war allerdings sehr entspannt und den Rest regelt die Versicherung.
Der Tag endete glücklich und gut gelaunt mit einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant.
Das war ja wieder ein ereignisreicher Tag. Es ist doch immer wieder schön, andere Kulturen kennen zu lernen. Wenn man sich vorstellt, dass Kolumbus dort in der Kirche schon gebetet hat, kann man hoffen, dass auch euer Gebet für eine gute Überfahrt dort gut untergebracht war. Prima, dass bei eurem kleinen Unfall der Gegner ganz entspannt war und ihr euren Törn fortsetzen könnt.