6.Tag: Tábara- Santa Marta de Tere
- Alexander Ringel
- 11. Mai 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Mai 2023
Aktualisiert mit Bildern
Gestern habe ich doch sehr mit dem Weg und mit mir gehadert. Der spezielle Geist vom Camino, ohne im einzelnen zu beschreiben, den ich doch schon viermal erleben durfte
2008 León-Santiago
2012 St Jean Pied de Port - Burgos
2013 Burgos - León
2015 León- Santiago
Dieses Gefühl war nicht zu spüren.

Heute bin ich deshalb ziemlich früh aufgebrochen, denn die letzte Herberge nur mit den „Gelegenheitspilgern“ , dass war es nicht. Offensichtlich wurde ich erhört, denn ich habe mit so vielen Mitpilgern gesprochen wie die ganzen Tage zuvor zusammen.
Die Tagesetappe war nicht besonders lang.

Deswegen hab ich mir recht viel Zeit gelassen, habe mir die Natur genau angesehen, kleine Trinkpausen eingelegt, wurde plötzlich von zwei Pilgern überholt, was mir schon drei Tage lang nicht passiert war und gegen 10 Uhr erreichte ich plötzlich eine kleine geöffnet Bar, wo ich endlich mal ein Frühstück nachholen konnte.

Wenn die Herbergen kein Frühstück anbieten (leider die Regel), dann müssen zwei Bananen, Kekse und Wasser ausreichen. Geht auch-muss aber nicht sein.
Also setze ich mich in die Sonne, aß eine Tortilla und trank einen heißen! Tee.
Fünf Minuten später gesellte sich eine Lettin dazu, dann kam ein Australier, den ich Tage zuvor schon mal getroffen hatte zusammen mit einem Iren. Wo gehst du hin, wo kommst du her.. das übliche sprach man und ich zog meiner Wege, man sieht sich. Plötzlich traf ich weitere Leute auch aus Deutschland und da waren ENDLICH, der Spirit, den ich suchte!
Am Tagesziel trafen sich alle in der Herberge wieder und gleich geht es zum Essen in Gesellschaft.
Aber noch mal zum Weg: gestern und heute lief ich durch viele verbrannte Wälder, wir kennen die Bilder aus dem letzten Jahr, die überall im Fernsehen und in den Zeitungen zu sehen waren. Frankreich und Spanien brannte die Wälder und das Resultat konnte ich nun sehen.


Und dann wurde der Eichenwald plötzlich umgestellt von Stereovogelgezwitscher auf Monovogelgezwitscher. Auf der einen Seite war der halt komplett verbrannt. Auf der anderen Seite waren noch intakte Bäume, wo sich die ganzen Vögel zurückgezogen haben. Die ganze Region hier ist stark vom Feuer zerstört

worden. Die Ausmaße sind schon immens von gestern und auch heute wie viel Hektar Eichenwald verloren gegangen sind, möchte ich gar nicht wissen. Die Wege, die ich jetzt laufe, sind die große neuen Brandschneisen durch den Wald, die scheinbar nachträglich angelegt wurden.

Ich hatte noch die Idee, etwas weiter zu laufen, doch als ich dann das Örtchen, mein eigentliches Tagesziel gesehen hatte, war mir klar, dass ich hierbleiben muss. Allein schon dass der Ort Santa Marta heißt, im Gedenken an unsere schon längst verstorbene Freundin Martha, war ein guter Grund.



Eine schöne freundliche Unterkunft, in der ich dann erstmal Waschtag einlegte. Jetzt liege ich hier auf einer Wiese neben der Herberge mit meiner Wäsche auf der Wiese und versuche sie bis morgen trocken zu bekommen. Mit der Wäsche auf der Bleiche sollte das gehen.

Jetzt noch etwas zu Santa Marta: sehr alte, romanische Kirche und bevor ich jetzt hier ins schwafeln komme, gebe ich euch den Link, der euch mehr erzählen kann: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Santa_Marta_(Santa_Marta_de_Tera)
Die Bilder kamen mit einem Tag Verspätung












































Hy Alex,
schön Dich in dieser Form begleiten zu können.
Wunderbar und sehr ehrlich wie Du Deinen Weg beschreibst.
Ich wünsche Dir noch inspirierende Begegnungen, von denen Du uns dann berichten kannst.
alles gute für die Knie😘
Lieben Gruß Ulli
Hallo Alexander, es klingt gut zu hören, dass sich die typische Camino-Stimmung bei Dir doch noch einstellt und dass Du Mitpilger getroffen hast, die diesen Spirit befördern. Wir wünschen Dir, dass das auf den weiteren Etappen so weitergeht. Viele Grüße aus dem Tal, Frank und Harald