top of page

18./19.April 24: KunstLandschaft, LandPartie, DuftNoten und AnFassbar

  • Autorenbild: Alexander Ringel
    Alexander Ringel
  • 21. Apr. 2024
  • 9 Min. Lesezeit

Es ging nach Kleve, ins gleichnamige Herzogtum. Kleve war Sitz der Grafen und Herzöge von Kleve. Keimzelle der Stadt war die auf das 10. Jahrhundert zurückgehende Schwanenburg, neben der eine Siedlung entstand. 1092 wurde der Name „Cleve“ erstmals urkundlich erwähnt. Seit der Vereinigung der Herzogtümer Kleve, Jülich, und Berg und der Grafschaften Mark und Ravensberg 1521 konkurrierte Kleve mit Düsseldorf als herzogliche Residenz. ... Im 17. Jahrhundert erhielt Kleve den Status einer dritten brandenburgischen Residenzstadt (neben Berlin und Königsberg (Preußen)). (Quelle: Wikipedia) Diese bewegte Vergangenheit der Stadt sollte heute aber für uns keine Rolle spielen.

Unser Ziel war das Städtische Museum Kurhaus Kleve. Es gehört zu den wichtigen Kunstmuseen in Deutschland und befindet sich im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen in unmittelbarer Nähe zu den Niederlanden. Seine Wahrnehmung wird geprägt durch die singuläre Verschränkung von historischer Parklandschaft, klassizistischer Architektur und international ausgerichtetem Programm.

Ich durfte Wolfgang aus München auf einer seiner vielfältigen Kulturreisen begleiten,


ree
Museum Kurhaus Kleve

Unser Ziel war



Jan Baegert (um 1465-nach 1535), ein Zeitgenosse Cranachs und Dürers, gehörte zu den bedeutendsten Malerpersönlichkeiten der niederrheinischen Kunstlandschaft um 1500. An der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit schuf er ein beeindruckendes künstlerisches OEuvre, das ihn als hochbegabten Maler mit geradezu psychologischer Einfühlungskraft auszeichnet und mit dem er seinem berühmteren Vater Derick (um 1440-nach 1509/um 1515) in nichts nachsteht. Dass Jan's Name heute weniger bekannt ist als der seines Vaters, ist der ungeheuren Tatsache geschuldet, dass seine Werke im 19. Jahrhundert auseinandergesägt wurden - um mit den Fragmenten auf dem Kunstmarkt mehr Geld zu erzielen.

Die Ausstellung »Schönheit und Verzückung« (zwei Hauptmerkmale, die diese altdeutsche Tafelmalerei trefflich charakterisieren) führt erstmals mehrere Fragmente wieder zusammen und stellt das Werk des Sohnes in den direkten Vergleich mit dem des Vaters.

Zudem birgt sie die eine oder andere Überraschung: Zu sehen sein werden nicht nur zehn exquisite Tafelbilder des Jan Baegert und viele Werke des 15., 16. und 17. Jahrhundert vom Niederrhein aus der eigenen Sammlung, sondern auch ca. 20 Originale aus weiteren Museen in Deutschland und den Niederlanden sowie ca. 20 Digitalisate von Werken weiterer Museen in Europa und Amerika. Auf diese Weise wird sogar der monumentale, acht Meter breite Hochaltar des Derick Baegert aus der Propsteikirche in Dortmund in der Ausstellung zu sehen sein - der den Proportionen der Altäre des Sohnes ent-spricht, die zerstört wurden.


Eine einzige zeitgenössische Arbeit ergänzt die mittelalterliche Präsentation: Die Skulptur eines gekreuzigten Frosches von Martin Kippenberger (1953-1997) zeigt, dass die gegenwärtige Kunstwelt einen vielschichtigeren Umgang mit der Institution Kirche pflegt als es im Mittelalter möglich war. (Quelle: Ausstellungstexte)


Hier sieht man deutlich, wie ein großes Altarbild willkürlich zerstückelt wurde und heute sind die Fragmente in der ganzen Welt verteilt, wenn sie überhaupt auffindbar sind.

ree

JAN BAEGERT Flügel des Antonius-Altars, um 1510

In dieser Ausstellung als Digitalisat der Julius Fröbus GmbH zu schen.

Original: Katholische Pfarr- und ehemalige Stiftskirche St. Viktor, Xanten

Geschichte des Heiligen Antonius [INNENSEITE. LINKS

Versuchung des Antonius durch die Frauen und den Teufel

INNENSEITE, RECHTS]

Die Seitenflügel des Antonius-Altars, die von Jan Baegert gemalt

wurden, stellen Höhepunkte seines Werks dar. Exemplarisch sollen hier die zwei zentralen Seitentafeln (ohne ihre jeweiligen Außenmotive und die Aufsätze) vorgestellt werden:

Jan Baegert zeigt hier die volle Breite seines Phantasievermögens,

indem er zahlreiche simultane Geschichten, den Hl. Antonius betreffend, nebeneinander erzählt und den Betrachter*innen - wie nie mehr zuvor und nie mehr danach in seinem OEuvre - Tiere, Fabelwesen und Phantasiegestalten präsentiert, die das Leben des Heiligen bevölkern.

Eingebettet in ein landschaftliches Umfeld mit Gebäuden, Wegen, Hügeln, Wäldern, Bergen und Seen erzählt Jan Baegert dabei mehrere Ereignisse aus dem Leben des Heiligen zu verschiedenen Zeitebenen. Auf dem linken Flügel ist der junge Antonius unten links noch in weltlicher Kleidung zu sehen.

Schon zu diesem Zeitpunkt zeichnet ihn eine hohe Mildtätigkeit aus und er verteilt Almosen an Bettler und Behinderte, von denen der vorderste flehend mit Beinschienen auf ihn zutritt. Vorne rechts beschließt er seinen Klostereintritt und kniet vor Mitgliedern des Konvents, die ihn willkommen heißen.

In Mönchstracht gekleidet und bereits deutlich gealtert, erscheint ihm in der Bildmitte ein Engel, der ihm Aufgaben auferlegt. Im linken Mittelgrund wird er durch drei teuflische Phantasiegestalten in Versuchung geführt, die Hörner, Hufe, Schwänze, Brüste und zweite Gesichter in ihren Leibmitten aufweisen.

Rechts daneben bringen ihm Kamele Brot in Körben und Wein in Fässern. Im rechten Hintergrund begrüßt er den Abt Hilarion. Die Simultandarstellungen schließen oben links im Hintergrund mit einer zweiten Versuchungsszene, in der eine Phantasiegestalt mit Brüsten und Geweih auf ihn zutritt.


ree
Flügel des Antonius-Altars, um 1510 - Innenseite links

Die Erzählstruktur setzt sich auf dem rechten Seitenflügel fort,

wo sie jedoch deutlich dramatisiert wird: Links vorne wird der Hl. Antonius durch drei reich gekleidete weltliche Frauen in Versuchung geführt, die teuflische Absichten hegen. Die vorderste der drei weist unterhalb ihres Kleides statt eines menschlichen Fußes eine Tierklaue auf, die ihre Zugehörigkeit zum Teufel unterstreicht. Vorne rechts offenbart sich der Satan persönlich dem Antonius, indem er in aufrechter Position vor ihm steht und die Klauen seiner Vorderbeine nach oben reckt. Er weist blutrote Augen in einem dunkel behaarten Gesicht, spitze Hörner auf dem Kopf und scharfe Reißer in seinem Mund auf.

Sein Rücken ist stark behaart und von Zacken strukturiert, während sein Vor-derleib nackt erscheint und Brüste und ein zweites, düster dreinblickendes Gesicht in der Leibesmitte aufweist. Beide Male steht der Hl. Antonius wacker und aufrecht vor den Versuchungen, denen er widersteht und vor denen er abwehrend die Arme ausbreitet und die Hände öffnet. In der Bildmitte verlockt ihn ein Goldgefäß am Boden, dem er sich jedoch ebenfalls erwehrt. Im linken Mittelgrund wird er von vier geflügelten und gehörnten Dämonen in Tierge-stalt angegriffen. Im rechten Mittelgrund findet eine Versuchung durch einen am Boden liegenden Teufel statt. Oben links im Hintergrund besucht der Hl.

Antonius den Eremiten Paulus, denen ein Rabe Brot bringt. Im mittleren Hintergrund reist der Hl. Bischof Athanasius auf einem Schiff an, der den HI. Antonius im rechten Hintergrund tot anfindet und vor ihm kniet. Rechts hinten trägt ein Mönch den Leichnam des Antonius fort.


ree
Flügel des Antonius-Altars, um 1510 - rechte Seite

Madonna mit dem Kind auf der Rasenbank, um 1500

Tempera und Öl auf Fichenhole

LVR-Landes Museum Bonn

Die auf einer Rasenbank thronende Madonna bildet das Bildzentrum. Hinter ihr verläuft ein goldbrokatbesetzter Baldachin nach oben, der am linken und rechten Bildrand in goldenes Rankenwerk übergeht. Zu beiden Seiten der Madonna verläuft ein niedriges Mäuerchen, auf dem neben Gräsern links Wiesenklee und rechts die gewöhnliche Robinie, der Breitwegerich und die Stechpalme wachsen, die unter anderem Beständigkeit symbolisieren und auf die Leiden Christi verweisen. Die linke Brust Marias ist entblöst, die sie mit den Fingern ihrer rechten Hand hält und dem nackten, auf ihren Schoß sitzenden Jesuskind zum Trinken anbietet, dessen Rücken sie mit ihrer linken Hand stützt. Ihre goldblonden Haare sind often und fallen über ihre Schultern.

Maria trägt ein dunkelblaues Gewand mit grünen Ärmeln und perlenbesetzten Borten am Dekolleté und Saum. Es wird von einem dunkelroten Umhang drapiert, dessen üppiger Stoft sich zusammen mit dem des Kleides am Boden staut.

Im linken Hintergrund ist ein ummauerter Gebäudekomplex zu sehen, der wohl ein Kloster darstellt. Dabei handelt es sich womöglich um eine topographisch frei komponierte Interpretation des Kartäuserklosters in-sula reginae caeli (Insel der Himmelskönigin) auf der Rheininsel op der Graven (Gravinsel) in Flüren bei Wesel. Herzog Adolf von Kleve hatte es 1417 für Mönche errichten lassen und 1419 den Kartäusern gestiftet. Adolf weihte das Kloster, das er unter seinen persönlichen Schutz gestellt hatte, Maria, Johannes dem Täufer und dem Evangelisten Johannes. Als er 1448 starb, wurde Adolf in der Klosterkirche beigesetzt.

Beim Hochaltar-Retabel in Dortmund wird deutlich, wie ein Maler die Wünsche seines Auftraggebers zu realisieren hatte. Schließlich ließ sich Johann l. von Derick Baegert nicht nur selbst in die Kreuzigung malen, sondern bedachte auch seinen Vater Adolf von Kleve mit dieser großen Ehre. Es wäre nicht undenkbar, dass das vorliegende Gemälde ebenfalls im Auftrag Johanns entstanden ist. Dieser konnte damit in doppelter Hinsicht seinem Vater gedenken - er würdigte sein favorisiertes Kloster, das Maria geweiht war, die hier zentral im hortus conclusus dargestellt ist. Diese Annahme würde jedoch bedeuten, dass das Gemälde früher als bislang angenommen zu datieren wäre, da Johann 1481 verstorben ist.

Aus dem Tor der Klostermauer kommt ein alter Mann mit Bart, Hut und Stock heraus. Es könnte sich dabei um den alten Adolf beim Verlassen des Klosters handeln, der seinen Weg von der irdischen zur göttlichen Sphäre hin zur thronenden Maria nimmt. Eine gewisse Ahnlichkeit in der Physiognomie mit anderen, zweifelsfrei Adolf zugeschriebenen Porträts ist vorhanden, aber aufgrund der Kleinteiligkeit der Darstellung bleibt diese Vermutung eine Hypothese.

Im rechten Mittelgrund trägt eine Magd einen Korb auf ihrem Kopf und packt eine Gans an ihrem Hals. An ihrer Seite türmt sich fast vertikal ein Felsgebilde empor. Im rechten Hintergrund sind ein See mit Segelschiffen, eine Stadtbefestigung am gegenüberliegenden Ufer und eine sich dahinter steil aufsteigende Berglandschaft zu erkennen.

Es ist davon auszugehen, dass Jan Baegert beim Anfertigen dieses Gemäldes seinem Vater zur Seite stand und half. Die Art der Ausformung der Klosteranlage ähnelt den Gebäuden, die sich bei einem Jan Baegert zugeschriebenen Tafelbild des Hl. Hieronymus finden. Das steil emporragende Felsgebilde aus diesem Bild ähnelt stilistisch einem ebenfalls Jan zugeschriebenen Fragment aus einer Kreuzigung. Eine gewisse Steifheit des Faltenwurfs spricht dafür, dass auch diese Partie vom zu diesem Zeitpunkt sicherlich noch jungen Jan übernommen wurde.

Es ist unklar, ob es sich bei diesem Gemälde um ein einzelnes Andachtsbild oder um die Mitteltafel eines Triptychons handelt.


ree
Madonna mit dem Kind auf der Rasenbank, um 1500

Hochaltar-Retabel, 1470-1474/1476

In dieser Ausstellung als Digitalisat der Julius Fröbus GmbH zu sehen.

Original: Propsteikirche St. Johannes Baptist, Dortmund

[WERKTAGSSEITE]

Das Hochaltar-Retabel des Derick Baegert gilt als ältestes Werk

des Künstlers. Es steht bis heute an seinem Bestimmungsort: im Chor der che-maligen Dortmunder Dominikanerklosterkirche (heute Propsteikirche St. Johannes Baptist). Im gcöffneten Zustand besitzt es eine Spannbreite von acht Metern, wodurch es das größte gemalte Flügelretabel in Nordwestdeutschland aus dieser Zeit darstellt. Derick Bacgert erhielt den Auftrag wohl im Jahr 1470, den er vermutlich innerhalb von vier oder sechs Jahren abgeschlossen hat.

ree
Hochaltar-Retabel, 1470-1474/1476 Propsteikirche St. Johannes Baptist, Dortmund

Heilige Sippe [LINKER FLÜGEL)

Kreuzigung (volkreicher Kalvarienberg)

Anbetung der Heiligen Drei Könige (RECHTER FLÜGEL)

Auf der Feiertagsseite präsentiert sich Betrachter*innen ein monu-

mentales Panorama mittelalterlicher Malerei: auf der linken Tafel befindet sich die Heilige Sippe, auf der Mitteltafel die Kreuzigung auf einem volkreichen Kalva-rienberg, auf der rechten Tafel die Anbetung der Heiligen Drei Könige.

Bei der Heiligen Sippe ist Marias weit verzweigte Familie darge-

stellt. Maria ist die zentrale Figur, sie sitzt auf einem Marmorthron, der von einem Baldachin geschützt wird. Auf ihrem Schoß befindet sich das Jesuskind mit einem Apfel in seiner linken Hand, dem Maria mit ernster Miene eine weiße Federnelke reicht. Auf Marias Kopf hat ein Engel eine Krone gesetzt, die gemäß einer der Visionen der Birgitta von Schweden zusammen mit dem Thron auf ihre Würde als Königin verweist. Links und rechts haben sich 25 Angehörige der Heiligen Sippe versammelt, 16 Erwachsene und neun Kinder, die allesamt mit Namen bezeichnet sind. Marias Mutter Anna ist links von ihr zu sehen, neben ihr mit Stock Joachim, ihr erster Ehemann. Dahinter erscheint ihr zweiter Gatte Cleophas, den sie nach dem Tod des Joachim ehelichte. Aus dieser Ehe ging Marias Schwester hervor, die Maria Cleophe hieß und unten links im Bild mit ihren vier Kindern Judas Thaddäus, Joseph Justus, Symon Zelotes und Jacobus minor dargestellt ist. Ihr Ehemann Alphäus erscheint im Rücken von Maria Cleophe, rechts neben Maria Salome, die als einzige Protagonistin die Betrachter*innen unmittelbar anzusehen scheint. Maria Salome ist ebenfalls die Schwester der Muttergottes, aus der Ehe von Anna mit ihrem dritten Ehemann Salomas, der über ihr dargestellt ist. Links neben ihm ist ihr Gatte Ze-bedeus zu sehen. Ihrem Sohn Johannes der Evangelist auf ihrem Schoß reicht Maria Salome ebenfalls eine weiße Federnelke. Rechts daneben erscheint ihr zweiter Sohn Jacobus maior, der sich einem Distelinken in seiner Faust widmet.

ree

ree
Interssant, die schelmische Darstellung der Kinder

und noch einige detailreiche Darstellungen auf der rechten Seite, der Detailreichtum und subtile Anspielungen, wenn man sich in die Bilder versenkt - phantastisch


ree

ree


ree

... und dann noch so etwas...

ree
MARTIN KIPPENBERGER (1953-1997) Fred The Frog Rings The Bell, 1990 Holz geschnitzt, Metallnägel Sammlung Grässlin, St. Georgen, Nachlass Martin Kippenberger, vertreten durch Galerie Gisela Capitain

bevor es mit Joseph Beuys im gleichen Museum weiterging...


ree
Capri-Batterie

ree

ree


ree
was uns zu der Frage führte: "Ist das Kunst oder kann das weg?"

ree
kann weg, nach Beseitigung des Wasserschadens

und wichtige weitere Dauerausstellung zu Mataré:

Der Künstler Ewald Mataré (1887 - 1965) zählt zu den bedeutenden Vertretern der Klassischen Moderne in Deutschland. Insbesondere durch seine Tier- und Menschendarstellungen hat er einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Skulptur im 20. Jahrhundert geleistet. Sein Streben nach einer klaren und kompakten Form zeichnet seine Arbeiten ebenso aus wie die Perfektion ihrer Oberflächen. Auch in der Zeichnung, im Aquarell und besonders im Holzschnitt ist die elementare Kraft seiner Form- und Farbfindung spürbar. Sein Werk hat sich im Umfeld von Expressionismus und Kubismus entwickelt und verarbeitet auf ganz eigenständige Weise Anregungen früher griechischer und agyptischer Plastik.

ree
Ewald Mataré (1887-1965) Schmerzensmutter, aus einer Kreuzigungsgruppe, 1938 Terrakotta Museum Kurhaus Kleve - Ewald Mataré-Sammlung;

ree

ree

ree

ree

Soweit die LandPartie, danach ging es zurück in die Landeshauptstadt ins K20


ree

Abstraktion

Ohne voneinander zu wissen, begannen Hilma af Klint und Wassily Kandinsky abstrakt zu malen. Af Klint schuf ihre erste ungegenständliche Serie in den Jahren 1906/7.

Kandinsky malte 1910/11 seine ersten Abstraktionen.

Beide brachen mit der darstellenden Kunst, in der sie ausgebildet worden waren. Ihre ungegenständliche Malerei verstanden sie als Entwicklung. Das zeigen die Werke in diesem Raum besonders deutlich: Kandinsky war 1911 über-zeugt, dass die Zeit für „rein abstrakte Formen" noch nicht reif sei. In Komposition IV finden sich daher Anklänge an eine Landschaft, sowie die Umrisse von Pferden oder Lanzen.

Der Maler nannte das Gemälde auch Die Schlacht.


ree

Die Serie mit dem Titel Die Zehn Größten hält, was der Name verspricht: Es sind die größten Bilder, die Hilma af Klint jemals gemalt hat. Sie schuf die Gemälde 1907 in einem Atelier in der Innenstadt von Stockholm. Um das große Format zu bewältigen, entwickelte sie eine eigene Technik.

Sie beklebte die Leinwände mit Papier und malte mit flüssiger Temperafarbe.

Im Gegensatz zu Kandinsky hat af Klint ihre Werke nicht signiert. Sie war der Überzeugung, dass höhere Kräfte an der Bildfindung beteiligt waren. In ihren Notizbüchern erwähnt sie die Freundin Cornelia Cederberg, die nach Anweisungen der Künstlerin bei der Ausführung der Zehn Größten half.

Af Klint nennt die Serie auch Evolutionsbilder. Die Werke sind den Lebensstadien zugeordnet: Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter und hohes Alter. Alles ist hier in Bewegung.

Die Gemälde könnten Formen zeigen, die mikroskopisch klein sind oder astronomisch groß. Gegensatze lösen sich auf. Mischfarben, Verbindungen und Berührungen durchziehen die Bildräume. Die Arbeit an den Werken forderte ebenso viel geistige wie körperliche Kraft. „Was ich brauchte war Mut und Mut wurde mir versprochen", schrieb af Klint in ihr Notizbuch.

ree



Beeindruckend war am Ende die Reise mit der Virtuellen Brille durch die Landschaften von Kandinsky / Klint, alleine dafür loht sich der Besuch


ree


DuftNoten im KunstPalast


ree

Wunderbar, nachdem ich den neu-kuratierten Kunstpalast schon zweimal besucht habe, brauchte ich diesmal nur der Nase nach zu gehen:




und immer noch nicht genug:

TONY CRAGG

PLEASE TOUCH!


TONY CRAGG

(*1949, LIVERPOOL, ENGLAND)

Nach seinem Schulabschluss arbeitete Tony Cragg als Labortechniker im Bereich der biochemischen Forschung. 1969 wurde er am Gloucestershire College of Art and Design in Cheltenham und später an der Wimbledon School of Art in London aufgenommen. 1973 schrieb er sich am Royal College of Art in London ein, wo er sich auf Bildhauerei konzentrierte. Seine erste Professur nahm Cragg 1976 an der École des Beaux-Arts in Metz an. Im darauffolgenden Jahr zog er nach Wuppertal, wo er bis heute lebt und 2008 den Skulpturenpark Waldfrieden gründete. Von 1978 bis 2016 lehrte Cragg an der Düsseldorfer Kunstakademie, mehrere Jahre als deren Direktor. Cragg hat in den wichtigsten Museen der Welt ausgestellt. Seine Werke befinden sich unter anderem im Museum of Modern Art in New York, in der Tate Collection und im Centre Pompidou, Paris.



2 Kommentare


p.h.lang
21. Apr. 2024

Kunstkenner sind doch schon mal wichtig bei den verschiedenen Epochen und Stilrichtungen in der Malerei. Durch die Blumengestecke haben die Bilder eine besondere Aufmerksamkeit bekommen.

Gefällt mir
Alexander Ringel
Alexander Ringel
21. Apr. 2024
Antwort an

Wolfgang ist hier der Kenner gewesen, ansonsten hätte ich einiges übersehen 🫶

Gefällt mir
Empfohlene Einträge
Aktuelle Einträge
Archiv
Schlagwörter
Folgen Sie uns!
  • Facebook Basic Square
  • Twitter Basic Square
  • Google+ Basic Square
bottom of page