Mo 23.9.24 - Olden
- Alexander Ringel
- 23. Sept. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Okt. 2024
Der heutige Ausflugstag beginnt schon am frühen Morgen spektakulär. Genießen wir mit unserer Nordstjernen eine über 100 km lange Fjordpassage vom Meer entlang des Nordfjords bis weit hinein in die Gletscherregion des Jostedalsbreen-Nationalparks.

Wir erreichen am Vormittag Olden, eine Siedlung, tief eingebettet zwischen dem türkisen Wasser des Innvikfjords und den hohen Bergen mit vergletscherten Gipfeln. Obwohl der Ort nur gut 500 Einwohner hat, ist er in ganz Norwegen bekannt, da nur rund 20 km vom Dorfzentrum entfernt das beliebte Olden-Mineralwasser direkt von der Quelle „Blåfjellskilden“, unterhalb des Myklebustgletschers gelegen, abgefüllt wird.
Unser Panorama-Busausflug beginnt am Anleger in Olden und entführt uns in eine betörend schöne Landschaft zwischen Bergen, Wasserfällen, bunten Wäldern und schimmernden Seen. Bereits vor mehr als 150 Jahren kamen die ersten Touristen mit Dampfschiffen aus England in diese Region, sie nahmen wie wir heute den Weg durch das Oldedalen, um vom Meer aus direkt in die eisige Welt der norwegischen Gletscher zu gelangen. So entwickelte sich bei Schiffsanläufen ein reger Verkehr mit Pferdekutschen im Tal – früher ein willkommenes Zusatzgeschäft für die Bauern aus der Region. Heute ist von dieser Reiseromantik leider nichts mehr zu spüren, aber die Landschaft ist immer noch faszinierend. Nachdem wir Olden verlassen haben, passieren wir die hübsche weiße Holzkirche aus dem Jahr 1759 und folgen dem Flußlauf des Oldenelva.

Wiesen, Äcker und kleine Bauernhöfe säumen die schmale Straße. Am Oldevatnet-See machen wir eine Fotopause und haben bei gutem Wetter einen Blick auf die Gletscherzunge des Melkevollbre. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz an der Bergstube, der sich ca. 160 m über dem Meer befindet.
Jetzt tut es gut, etwas zu wandern und die Natur zu genießen. In den letzten Jahren wurde der Wanderweg erweitert und ausgebaut, so dass es inzwischen mehrere Möglichkeiten gibt, zum Gletschersee Brevatnet zu kommen. Alles ist sehr gut ausgeschildert. Vor über 100 Jahren ist sogar Kaiser Wilhelm II hier schon mit seinem Gefolge gewandert, so daß ein kürzlich restaurierter Pfad gar seinen Namen trägt. Ein Höhepunkt unterwegs ist der Kleivafossen, ein mächtiger Wasserfall, der einem auch gerne einmal eine erfrischende Dusche ermöglicht. unterwegs gibt es immer wieder traumhafte Fotomotive und nette Gelegenheiten für eine Rast oder ein Picknick.
Etliche markante Gletschertöpfe säumen den Weg. Am Gletschersee, der ca. 350 m über dem Meer liegt, sind die markanten Endmoränen zu sehen, die verblieben sind, als das Eis sich in den letzten Jahren immer weiter zurückgezogen hat.
Es geht jetzt wieder zurück – nun also bergab, der Lohn für die Mühe des sanften Anstiegs. Wir nutzen natürlich noch die Möglichkeit, in der Bergstube einen Kaffee zu trinken und im gut sortierten Souvenirgeschäft zu stöbern. Nach kurzer Fahrt bringt uns unser Bus am Nachmittag zurück nach Olden, wo wir uns wieder auf unsere Nordstjernen freuen können. Auch für einen Bummel durch Olden war noch Zeit.
Das war ein sehr schöner Ausflug besonders, weil es keine anderen Kreuzfahrtschiffe heute gab. In der Hochsaison möchten wir uns den Betrieb hier nicht vorstellen, wenn 5000 Passagiere zum Gletscher stürmen. Unsere 70-80 Leute fielen nicht auf, doch ein 10 und mehrstöckiges Hochhaus in Form eines Kreuzfahrtschiffes hat an diesem Ort nichts zu suchen. Eine Baugenehmigung für ein derartiges Objekt würde es NIE geben.
Wir gleiten wieder unauffällig zurück aus dem Fjord und nehmen Kurs auf den Sognefjord und dem Örtchen Fjærlandund später Vik..(Quelle: Reisebeschreibung Margit Distler, https://nostalgische-postschiffreisen.de/aktuelles.html und persönliche Ergänzungen)
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