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Mi 25.9.24 - Haugesund

  • Autorenbild: Alexander Ringel
    Alexander Ringel
  • 25. Sept. 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Neue Ölplattform vor Haugesund



Von Vik nach Haugesund

Heute gibt es viel zu sehen und Paul-Hans und Alexander machen zwei verschiedene Touren.

Hier aber erst noch ein paar Eindrücke von Haugesund:

Hier erst mal die Tour von Paul-Hans:

Entlang der westnorwegischen Schärenküste hat uns unsere Nordstjernen über Nacht in das Reich der Wikinger gebracht. Kaum eine andere Region des Landes hat so viel über das Leben und Wirken der „Nordmänner“ zu erzählen wie Karmøy. Für die Norweger selbst ist Karmøy auch ein höchst historischer Boden, so etwas wie das Herz des Landes. Auf dem exponierten Vorposten im Meer waren schon früh Fürsten und Häuptlinge zu Hause und überwachten den „Nordvegen“, die Schiffsverbindung nach Norden durch den Karmsund. König Harald Schönhaar, der sich geschworen hatte, nimmermehr sein Haar zu scheren, ehe er nicht das Reich geeint und die Liebe der angebeteten Gyda Eiriksdatter errungen hätte, schaffte beides. Er einte Norwegen 872 in der Schlacht am Hafrsfjord und wählte seinen Häuptlingssitz in Avaldsnes.

Wir beginnen unseren Ausflug an der Nordstjernen stilecht mit einem nostalgischen Omnibus und fahren mit dem L-9500 Volvo aus dem Jahr 1963 in Richtung Süden.

Es freut uns, dass wir erneut die „Rutebilhistorisk Forening“ unterstützen können, die sich seit 1983 so vorbildlich um historische Fahrzeuge kümmert. Unser Bus war auf einer festen Route zwischen Haugesund und Nedstrand eingesetzt, bevor er übernommen und restauriert wurde und heute neben der Nordstjernen posieren darf. Wir verlassen Haugesund und überqueren die markante Karmsund-Brücke mit einem tollen Blick auf den Sund. Seit 1955 verbindet sie das Festland mit der Insel Karmøy. Nun ist es nicht mehr weit bis nach Avaldsnes, das über 1.000 Jahre lang Königssitz in Norwegen war.

Wir beginnen mit einem Besuch im „Nordvegen Historiesenter“, sehen einen Film und erfahren im Geschichtszentrum, warum Avaldsnes zum ältesten Königssitz Norwegens wurde. Heute trifft hier Historie auf die Gegenwart. Man erzählt die Geschichten mit Hilfe moderner Medientechnologie, und es werden alle Sinne stimuliert, um das Gesamterlebnis zu verstärken. Mit Ton, Licht, Gerüchen, Bildern sowie im Film begleitet uns Harald „Schönhaar“ Hårfagre persönlich auf einer 3.500 Jahre langen Zeitreise zur See, in einer Zeit, in der Avaldsnes Treffpunkt zwischen Norwegen und Europa war. Nun spazieren wir durch eine herrliche Küstenlandschaft zur kleinen, bewaldeten Insel Bukkøy, wo wir auf den Nachbau eines Wikingerdorfs treffen. Auf dem Gelände finden wir ein Langhaus, mehre kleinere Gebäude sowie ein Bootshaus. Der Königshof lag früher dort, wo jetzt die Olavskirche steht. Hier unten auf Bukkøy zeigt man, wie gewöhnliche Menschen in der Wikingerzeit lebten. Diese Leute waren Bauern, Fischer, Handwerker und Händler – und sie waren Dichter und Entdecker. Die Anlage vermittelt uns Kenntnisse darüber, wie die Vorväter der heutigen Norweger Häuser bauten, welche Materialien zum Einsatz kamen und wie ihr Alltag aussah. Die Hofstelle wurde auf der Grundlage archäologischer Funde aus der Region Rogaland hier rekonstruiert. Jedes Jahr im Juni findet hier das größte Wikingerfestival Westnorwegens statt. Zwischen 2016 und 2019 wurde in der Anlage die herrlich komische Serie „Vikingane – Norsemen“ gedreht, die im Jahr 790 spielt. Erzählt wird die Geschichte des Wikingerdorfes Nordheim, das mit den üblichen Unannehmlichkeiten der damaligen Zeit ringt. Gleichzeitig werden aber auch Probleme der heutigen Zeit in die Handlung eingewoben, was die Protagonisten zu Handlungen zwingt, die nicht ins Bild der Wikinger passen. Einfach nur köstlich und sehr zu empfehlen! Wir durchqueren auf dem Rückweg wieder das kleine Wäldchen auf der Insel Bukkøy und erreichen nun die Olavskirche, die malerisch auf einer Anhöhe liegt. Von hier konnte man bequem den Schiffsverkehr durch den Karmsund kontrollieren. Die Arbeiten an der Kirche begannen 1250 unter König Håkon Håkonsson.

Wahrscheinlich ist dies die dritte Kirche an diesem Ort, da der Wikingerkönig Olav Tryggvason um das Jahr 1000 an dieser Stelle bereits eine kleine Holzkirche erbauen ließ. Man nimmt an, daß die Olavskirche wahrscheinlich auf den Resten einer ehemali- gen heidnischen Kultstätte errichtet wurde. Sie war von mehreren Bautasteinen umgeben, die wohl etwa um das Jahr 200 dort aufgestellt wurden. Heute noch sieht man auf der Nordseite der Kirche den größten und bekanntesten dieser Steine. Bei einer Führung hören wir die spannende Geschichte der Kirche und die Sage um die „Nähnadel Marias“, ein schlanker, hoher Stein, der niemals die Kirchenwand berühren darf…. So langsam ist es an der Zeit, zurück nach Haugesund zu fahren.

 

Machen wir doch noch einen kurzen Photostop in Visnes an einer hübschen Bucht, an der man sich nach New York versetzt fühlt. Die amerikanische Freiheitsstatue wurde einst 1886 aus dem Kupfer der Grube von Vigsnes auf Karmøy hergestellt. Vor rund 40 Jahren haben dies Untersuchungen ergeben. Natürlich wollten dann die Norweger ihre eigene Statue haben und plazierten sie 2006 an diesem schönen Ort, ganz in der Nähe der Kupfergruben, die heute ein Museum sind. Ein schöner Abschluß unseres Ausflugs bei den Wikingern, die ja bekanntlich auch nach Amerika gelangten – wie das norwegische Kupfer.


Und dann ist da noch die Inselrundfahrt von Alexander:

Über Nacht hat uns unsere Nordstjernen vom Sognefjord nach Haugesund gebracht, nicht nur ins Wikinger-Reich. Die Wasserstraße entlang der Insel Karmøy trägt auch den Namen Nordvegen (Nordweg), weil sie in alter Zeit die einzige Verbindung entlang der Küste war. Von ihr erhielt das Land Norwegen seinen Namen. Der Karmsund ist auch heute noch stark befahren, da das Meer westlich von Karmøy als schwer navigierbar gilt. Entlang des Sundes reihen sich Fabriken, Reedereien, Werften und Häfen für Fischerei, Handel und Industrie aneinander. Unser heutiger Hafen Haugesund ist eine Handelsstadt mit gut 38.000 Einwohnern und entstand als Umschlagpunkt und Poststelle für Seefahrer und Fischer zur Zeit der boomenden Heringsfischerei Ende des 19. Jahrhunderts. Unser zweiter Nostalgiebus wartet schon am Hafen auf uns.


Es ist ein 1967er Volvo B57, der lange Jahre auf der sog. NSB Karmøyrute gefahren ist, die zwischen 1925 und 1989 die Strecke zwischen Haugesund und Skudeneshavn bedient hattet. Somit kehrt der liebevoll „Blåbussen“ genannte Veteran heute wieder auf seine alte Route zurück. Und wir freuen uns, den Verein zur Erhaltung der historischen Busse erneut unterstützen zu können. In nostalgisch-gemütlicher Fahrt passieren wir die 50 m hohe Karmsundbrua, ein imposantes Bauwerk, das an dieser Stelle das Festland mit Karmøy verbindet. Entlang der Ostseite der Insel geht es weiter bis zur Südspitze.


Hier liegt das charmante Skudeneshavn mit einer Altstadt, die als einer der am besten erhaltenen alten Stadtkerne Europas gilt.


Die Bedeutung dieses als Segelschiffhafen bekannten Ortes geht auf das frühe 19. Jahrhundert zurück, als die Heringsfischerei Arbeit und Reichtum brachte. Damals entstand der alte Stadtkern, in dem heute noch rund 130 Wohn- und Speicherhäuser erhalten sind. In vorderer Reihe stehen die Hafengebäude Seite an Seite, mit dem Giebel zum Wasser hin ausgerichtet. Geschützt dahinter die Wohnhäuser, zum Teil mit einem Garten bis unterhalb der steilen Felsen. Wir besuchen das Museum Mælandsgården und erfahren in authentischer Umgebung mehr über die vielfältige Geschichte des Ortes. Die Stadtentwicklung, der Alltag einer Bürgerfamilie vor 150 Jahren sowie das alte Handwerk, welches das Stadtbild geprägt hat, sind faszinierend: Fischerei, Einsalzen von Heringen, Handel und Seefahrt haben Skudeneshavn aufblühen lassen. Das nostalgische Stadtmuseum ermöglicht uns einen Einblick in die spannende Geschichte der Stadt und lässt uns einen Blick hinter die Fassade von „Alt-kudeneshavn“ werfen. Wir besuchen den alten Laden von 1840, das Haus des Kaufmanns, die Zahnarztpraxis, die Hafengebäude und die alten Werkstätten mit ihren Fischereigerätschaften und Booten.

Ein geführter Spaziergang rundet den Besuch in Skudeneshavn ab. Wir erfahren die Geschichte über die „Dame im Park“, den „Mondstein“ oder die „Ja/Nein-Bank". Zusätzlich können wir auf eigene Faust die idyllische Atmosphäre des Orts genießen und durch die beschaulichen Gassen mit hübschen Häusern schlendern, bevor es wieder zurück nach Haugesund und zur Nordstjernen geht. Der Rückweg führt uns nun entlang der Westseite der Insel Karmøy, vorbei an Fischerdörfern, die in kleine Buchten gebaut wurden. Bei Ferkingstad machen wir eine kleine Fotopause am Denkmal für die Fischer. Das Monument, mit einem herrlichen Blick auf das Meer, ist eine Gedenkstätte für Fischer aus Karmøy, die in amerikanischen Gewässern ums Leben kamen.


Es gibt nur wenige Gegenden in Norwegen, aus denen bis in die 1920er Jahre so viele Fischer auf Fangreisen bis an die Küsten Nordamerikas aufgebrochen sind wie im Gebiet um Ferkingstad und im Westen von Karmøy.

(Quelle:Reisebeschreibung Margit Distler, https://nostalgische-postschiffreisen.de/startseite.html)

Und dann noch einen Abstecher :

Jeder kennt wohl die Freiheitsstatue in New York, bzw. hat schon einmal ein Bild davon gesehen, aber nur die wenigsten werden wissen, dass das Kupfer für den Bau aus Norwegen stammt und zwar vom Vigsnes Kobberverk (Kupferbergwerk), auf der Insel Karmøy.

Karmøy ist sowohl eine Insel als auch der Name der Gemeinde, zu der auch die Insel Fosen gehört, und liegt in Rogaland zwischen Stavanger und Bergen. In unmittelbarer Nähe von Haugesund.

Vorbei an Åkrehamn und Kopervik geht es wieder zur Brücke über den Karmsund und zum Hafen von Haugesund und zur Nordstjernen.

1 commento


p.h.lang
25 set 2024

Das war ein sehr ereignisreicher Tag mit vielen Eindrücken, gut, dass wir eine Gedächnisstütze haben 🥰

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