Di 24.9.24 - Vik
- Alexander Ringel
- 24. Sept. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Sept. 2024
Über Mittag überqueren wir mit der Nordstjernen den Hauptarm des Sognefjords und ankern in der malerischen Bucht von Vik, einem kleinen, typischen Dorf am Fjord mit rund 1.200 Einwohnern.

Nach dem Austendern erwartet uns unser örtlicher Reiseleiter zum Erlebnis-Rundgang. Vik nennt man auch gerne die „kulturelle Schatzkiste“ Norwegens mit Wikingergeschichte und einer der schönsten Stabkirchen des Landes. Genau dorthin führt uns der schöne Spaziergang zuerst, teilweise entlang des Flusses und vorbei an Feldern und kleinen Gehöften. Wir besichtigen die Hopperstad-Stabkirche, die etwa zwischen 1100 und 1200 n. Chr. erbaut wurde und noch immer an ihrem ursprünglichen Standort steht. 1880 erwarb die Norwegische Denkmalschutzvereinigung (Fortidsminneforeningen) die Stabkirche, die sich noch heute in ihrem Besitz befindet. Im selben Jahr begann der norwegische Architekt Peter Andreas Blix mit umfangreichen Restaurierungsarbeiten an der Kirche. Er arbeitete unentgeltlich und investierte zudem dabei eigenes Geld. Fehlende Gebäudeteile wie der Svalgang, die Apsis mit Turm sowie Dachreiter wurden durch Blix hinzugefügt. Das Westportal vervollständigte er, während das Südportal unverändert belassen werden konnte. Die Wandmalereien aus dem 17. Jahrhundert wurden weitgehend entfernt. Noch heute riecht man das geteerte Holz, und die Geschichte wird lebendig. Stabkirchen sind kunstvoll aus Holz gefertigte Zeitzeugen. Einst standen in Norwegen mehr als 1.300 dieser Wunderbauwerke, die mit mystischen Schnitzereien versehen waren. Zu den Verzierungen gehörten eine faszinierende Kombination aus christlichen Motiven und heidnischen Wikingerthemen, darunter Tiere und Drachen. Leider verschwanden die meisten Stabkirchen in der Vergangenheit und wurden durch größere und modernere Kirchen ersetzt.
Nun geht es wieder stadteinwärts zum Hotel Blix. Hier erwartet uns die Verkostung von zwei lokalen Spezialitäten, wovon eine landesweit berühmt ist. Die Hänge am Sognefjord sind bekannt für die Produktion verschiedener Obstsorten. Speziell Himbeeren werden in der Region von Vik angebaut und verwandeln das Dorf im Sommer in ein Beerenparadies. Im August findet im Ort sogar ein Himbeerfest statt. Die örtliche Tine-Molkerei verarbeitet immerhin jährlich 175 Tonnen Himbeeren aus Vik zu Saft – ein Genuss! Lassen wir uns also den Saft, den wir serviert bekommen, gut schmecken. Die zweite Spezialität muss man einfach probiert haben, wenn man sowieso in Vik ist. Sie gilt als altes Kulturgut, deren Geschichte bis in die Wikingerzeit zurückreicht und die noch heute als „Gamalost“ landesweit verkauft wird. Der „alte Käse“ aus Vik ist nach norwegischem Recht geschützt und muss hier ohne Salz oder sonstige Zusatzstoffe hergestellt werden. Bis zu 65 Tonnen von diesem scharfwürzigen Käse werden im Ort jährlich produziert. Natürlich darf bei so viel Leidenschaft zum Käse das jährliche „Gamalost-Festival“ im Frühling nicht fehlen. Ob wir nach dieser Verkostung auch sagen können, dass „ein Frühstück ohne Gamalost wie ein Kuss ohne Liebe ist“? Mal sehen…. Nach so viel Kulinarik spazieren wir noch etwas durch Vik, sehen die malerischen Häuschen und Bootshäuser, welche die Strandsiedlung Vikøyri bilden. Wir passieren u.a. das Voss-Anders-Haus, 1879 erbaut, später nach Vik versetzt und heute das einzige Haus mit einem Schafstall im hinteren Teil. Viele Häuser hatten früher Schafställe mit Platz für fünf bis sechs Schafe, oftmals auch mit Schweinen und Hühnern sowie einem kleinen Stück Land für Kartoffeln – ein karges Leben in malerischer Umgebung.
Weiter geht es zwischen den kleinen und pittoresken Häusern zurück zum Anleger, wo unsere Tenderboote zur Nordstjernen bereits auf uns warten. (Quelle: Reisebeschreibung der Reiseleiterin Margit Distler, https://nostalgische-postschiffreisen.de/startseite.html)


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