Di 24.9.24 -Fjærland
- Alexander Ringel
- 24. Sept. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Inzwischen sind wir mit unserer Nordstjernen tief im westnorwegischen Fjordland angekommen und ankern frühmorgens vor Fjærland, einem beschaulichen Dorf, dort wo Fjord und Gletscher aufeinandertreffen.

Hier sind wir auch in einem richtigen Bücherdorf, eine Tradition, die in Wales/UK entstand.
Heute tendern wir an Land und fahren anschließend mit unserem Bus in Richtung Skei, machen jedoch vorher einen Halt an der Brevasshytta, wo wir einen schönen Blick auf die Gletscherzunge des Bøyabre haben. Leider hat sich auch dieser Gletscher in den letzten Jahren stark zurückgebildet, was bei einem kurzen, einfachen Spaziergang zum Gletschersee Brevatnet deutlich wird.
Und ausnahmsweise mal ein Binnensee:

In Skei, im Herzen der Region Jølster gelegen, machen wir anschließend einen Halt bei Audhild Vikens Vevstove, einem rund 70 Jahre alten Familienunternehmen, das sich auf den Verkauf von traditionellem norwegischen Kunsthandwerk sowie Souvenirs aller Art spezialisiert hat.
Hier gibt es hübsche Sachen, das hat jetzt mal von einer Verkaufsfahrt, verbunden mit der notwendigen Lenk-Pause für den Fahrer.

Vorbei am ca. 30 km langen herrlich gelegenen Jølstersee

geht die Fahrt in Richtung Hochgebirge, einem weiteren Höhepunkt des heutigen Tages.


Seit 1938 führt eine Straße über das Gaularfjell, um eine wichtige Verbindung zwischen den Bergen und den Fjorden zu schaffen. Noch heute wird diese Straßenverbindung normalerweise zwischen Dezember und Anfang Mai für den Verkehr gesperrt. Im Jahr 2016 hat die staatliche norwegische Straßenbaubehörde „Statens Vegvesen“ die Straße 13 über das Gaulargebirge zur Nationalen Touristenstraße gekürt. Dieses Prädikat bekommen nur landschaftlich außergewöhnlich reizvolle Routen. Das Gaularfjell gilt noch immer als Geheimtip, doch für alle, die die Straße schon entdeckt haben, ist sie etwas ganz Besonderes. Im Herbst ist das Erlebnis ausgesprochen intensiv durch die bunten Farben der Wälder und die bereits Neuschnee führenden umliegenden Gipfel. Bei besten Wetterverhältnissen machten wir gegen Mittag einen kleinen Spaziergang zum Likholefossen-Wasserfall, der zum Flußsystem der Gaular gehört und insbesondere bei hohem Wasserstand beeindruckt. Hier ermöglichen Brücken einen Spaziergang über den tosenden Fluß.
Wir setzen die Fahrt über das Gebirge fort und erreichen nach einiger Zeit den relativ neu angelegten spektakulären Aussichtspunkt „Utsikten“ auf ca. 748 m über dem Meer. Hier, am höchsten Punkt des Passes, bietet sich bei gutem Wetter eine atemberaubende Aussicht. Dieser Rastplatz gewann vor einigen Jahren einen renommierten Preis der norwegischen Bauindustrie, der besondere Bauwerke in Beton auszeichnet.
Nach unserer Fotopause beginnen wir die Abfahrt und erreichen nach einigen Serpentinen den Vetlefjord sowie den Esefjord. Nach der Umfahrung der beiden Fjorde sind wir auch schon am Fähranleger in Dragsvik und stellen uns für die Überquerung des Fjordes an. Hier ist der Sognefjord so tief und breit, dass die Norweger Gott sei Dank keinen Unterwassertunnel bauen können, so dass wir die etwa halbstündige Fährfahrt in traumhafter Landschaft genießen können.

Schon von weitem sieht man die mächtige Statue von „Fridtjov dem Mutigen“, die hoch über dem Fjord thront. Kaiser Wilhelm II ließ die Statue errichten und schenkte sie den Norwegern, um so seine große Verbundenheit zum Land auszudrücken. Bei der Enthüllung im Sommer 1913 waren sowohl Kaiser Wilhelm II als auch der norwegische König Haakon VII anwesend.


Wir spazieren vom Fähranleger in Vangsnes zur Statue, die zusammen mit ihrem Sockel rund 22 m hoch ist und in einem kleinen Park liegt. Der Blick über den Fjord, die Berge und die Obstplantagen ist einfach spektakulär, leider fing es nun an zu regnen.

Es geht nun weiter nach Vik, wo unsere Nordstjernen bereits seit 14:00 Uhr vor Anker liegt.

Nach unserer Ankunft bleibt noch etwas Zeit, um ein wenig durch Vik zu spazieren, bevor wir mit den Tenderbooten übersetzten und wenig später unsere Fahrt gen Süden fortsetzen.
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