18.März 2024, Teguise, San Bartolomé, Lagomar, El Golfo
- Alexander Ringel
- 18. März 2024
- 3 Min. Lesezeit
Auf dem Weg von den Salinen im Süden nach Teguise in der Mitte der Insel, führt der Weg durch das Weinanbaugebiet Lanazrotes.
Weinbau unter erschwerten Voraussetzungen
Wie alle kanarischen Inseln ist auch Lanzarote vulkanischen Ursprungs. Im Normalfall garantiert dies fruchtbare Böden, die den Weinbau begünstigen. Bei einem großen Vulkanausbruch im 18. Jahrhundert wurden jedoch weite Teile der Insel meterhoch mit Asche und Steinchen bedeckt. Um Reben anzupflanzen, müssen in diese Schicht Kuhlen gegraben werden, die bis an die ursprüngliche Oberfläche hinabreichen.
(Quelle: Lanzarote-exklusive .com)


Nach einer ca. halbstündigen Autofahrt erreichten wir unser Ziel.
Wir erkundeten Teguise, die ehemalige Hauptstadt Lanzarotes, an einem etwas diesigem Morgen an dem die Sonne etwas zu kämpfen hatte. Die engen Gassen der Altstadt, gesäumt von weiß getünchten Häusern mit bunten Türen und Fenstern, verströmten einen charmanten, historischen Flair.

Unser erster Halt war die Plaza de San Miguel, der zentrale Platz der Stadt. Hier bewunderten wir die Iglesia de Nuestra Señora de Guadalupe, eine beeindruckende Kirche aus dem 16. Jahrhundert. In ihrem Inneren befindet sich ein sehenswertes Altarbild aus dem 18. Jahrhundert, dass wir leider nicht sahen. Die Kirche war geschlossen.

Weiter ging es zum Palacio Spinola, einem ehemaligen Palast aus dem 18. Jahrhundert, der heute als Rathaus genutzt wird. An der Fassade des Palastes sind mehrere Wappen der Familie Spinola zu sehen.

Ein besonderes Highlight unseres Rundgangs waren die Kunstfiguren aus Bronze, die an verschiedenen Stellen in der Altstadt aufgestellt sind. Diese lebensgroßen Figuren, die alltägliche Szenen aus dem Leben der lanzarotenischen Bevölkerung darstellen, wurden von dem Künstler César Manrique geschaffen.

Wir spazierten weiter durch die Gassen, vorbei an kleinen Geschäften und Restaurants, und genossen die Atmosphäre der Stadt. In einem der Geschäfte entdeckten wir handgefertigten Schmuck aus Olivin, einem typischen Stein Lanzarotes.

Teguise ist ein bezauberndes Städtchen, das einen Einblick in die Geschichte und Kultur Lanzarotes bietet. Die historischen Gebäude, die charmanten Gassen und die Kunstfiguren von César Manrique machen Teguise zu einem lohnenswerten Ziel für jeden Besucher der Insel.
Über Mittag waren wir in einem hübschen Nachbarort, in San Bartolomé zum Essen.



Omar Sharifs verlorenes Paradies: Lagomar auf Lanzarote
In den frühen 1970er Jahren, als der ägyptische Schauspieler Omar Sharif auf Lanzarote für den Film "Herrscher einer versunkenen Welt" drehte, stieß er auf ein einzigartiges Anwesen, das sein Herz eroberte. Lagomar, ein aus einem Vulkanfelsen gehauener Komplex, der sich perfekt in die karge Landschaft der Insel einfügte, war ein Kunstwerk des einheimischen Architekten César Manrique.
Sharif war sofort verzaubert von der märchenhaften Atmosphäre des Hauses, mit seinen in den Fels gehauenen Wohnräumen, einem unterirdischen Konzertsaal und einem surrealen Garten mit Lavablasen und exotischen Pflanzen. Spontan kaufte er das Anwesen und machte es zu seinem privaten Refugium.
Doch Sharifs Glück in Lagomar sollte nur von kurzer Dauer sein. Der passionierte Bridgespieler verlor das Haus in einer Nacht an einen unbekannten Gegner. Legenden ranken sich um die Umstände des Spiels, doch fest steht, dass Sharif Lanzarote am nächsten Tag verließ und nie wieder zurückkehrte.
Lagomar verfiel in einen Dornröschenschlaf, bis es in den 1990er Jahren von einem neuen Besitzer liebevoll restauriert wurde. Heutzutage ist es als "Museo Lagomar" für die Öffentlichkeit zugänglich und lädt Besucher ein, in die magische Welt einzutauchen, die einst Omar Sharif verzauberte.
Die Architektur von Lagomar
Das Besondere an Lagomar ist die einzigartige Verbindung von Architektur und Natur. Manrique nutzte die natürliche Beschaffenheit des Vulkansteins, um ein Haus zu schaffen, das sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Die Wohnräume sind in den Fels gehauen und durch Tunnel und Treppen miteinander verbunden.
Fließende Formen und organische Strukturen prägen das Design des Hauses. Fensteröffnungen wurden so platziert, dass sie das natürliche Licht optimal nutzen und gleichzeitig atemberaubende Ausblicke auf die Landschaft bieten.
Lagomar ist ein Paradebeispiel für Manriques visionäre Architektur, die auf Lanzarote so viele Spuren hinterlassen hat. Es ist ein Ort, der zum Träumen und Verweilen einlädt, ein Beweis dafür, dass Architektur weit mehr sein kann als nur reine Funktion.







Im Anschluss dieses Besuchs fuhren wir wieder an die Küste. In El Golfo tobt das Meer besonders beeindruckend an den Felsen



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